Forschung

Abteilung Sportsoziologie und -management

Die Abteilung Sportsoziologie und -management beschäftigt sich mit Fragen der Partizipation, Integration und Inklusion in unterschiedlichen Feldern des Sports. Weiterhin setzen wir uns mit aktuellen Herausforderungen von Sportorganisationen auseinander, z.B. Ehrenamt, Professionalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Diversity. Die jeweiligen Projekte liefern auf der Basis fundierter Analysen Grundlagen für das Management und die Weiterentwicklung von Sportorganisation.
Weitere Details zu einzelnen Forschungsprojekten.

Projekt Integration of Newly Arrived Migrants through Organized Sport (INAMOS)

Sportvereinen wird ein hohes Potential hinsichtlich der sozialen Integration und Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zugeschrieben. Denn sie bieten vielfältige Möglichkeiten des Aufbaus von sozialen Kontakten und Freundschaften sowie der Entwicklung von Zugehörigkeit und Identifikation. Die erfolgreiche Integration erfolgt jedoch nicht automatisch und bestimmte Gruppen, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund, sind unterrepräsentiert.

In diesem Problemkontext beleuchtet das Projekt INAMOS die Frage, wie es Sportvereinen gelingt, sportbasierte Integrationsprogramme und -massnahmen erfolgreich zu implementieren. Gefördert durch das EU-Programm ERASMUS+ haben wir gemeinsam mit Partnern aus Dänemark, Deutschland, Norwegen und Schweden im Rahmen von Fallstudien untersucht, wie Sportvereine – im Sinne von Good-Practice – ihre Integrationspraktiken sinnvoll gestalten können.

Schematische Darstellung der Makro-, Meso- und Mirko-Ebene im Prozess "Integration durch Sport"

Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass Sportvereine sich in der Regel auf das Sportangebot fokussieren und soziale Integration von Menschen mit Migrationshintergrund eher als Nebeneffekt sehen. Dies legt für die Integrationsarbeit folgende Handlungsempfehlungen nahe (siehe auch Website mit e-Learning-Plattform):

  • Verknüpfung von sozialer Verantwortung mit Vereinszielen (z.B. Gewinnung von Mitgliedern)
  • Schaffung von Gelegenheiten für gemeinsamen sozialen Austausch über Sportaktivitäten hinaus
  • Offenheit für kulturelle Vielfalt und Vermittlung der Funktionsweise sowie Regeln und Normen von Sportvereinen
  • Überwindung von Sprachbarrieren
  • Entwicklung interkultureller Kompetenzen (vor allem von Trainer:innen)

Siegfried Nagel

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